Berlin zu Fuß erleben – Teil 1
Herrlicher Winterspaziergang entlang der Spree
Spätestens Anfang November endet die Schifffahrtssaison und unsere Crew und die Schiffe legen bis März des kommenden Jahres eine Winterpause ein. In dieser Zeit werden unsere Schiffe gewartet und können sich ein wenig von der anstrengenden Saison erholen.
Während Du im Sommer all die herrlichen Sehenswürdigkeiten vom Schiff aus erleben kannst, lohnt sich im Winter ein entspannter Spaziergang entlang der Spree.
Insbesondere bei schönem Wetter und dank der klaren Luft entstehen einmalig schöne Winterimpressionen. Besonders romatnisch ist es, wenn die Wege verschneit sind, kleine und große Eisschlollen auf der Spree schaunkeln und sich der Tag mit einem wunderschönen Sonnenuntergang verabschiedet.
In unserer 3-teiligen Reihe „Berlin zu Fuß erleben“ möchten wir Dir 3 schöne Spaziergänge vorstellen, die Du in Berlin machen kannst. Lasse Dich im ersten Teil inspirieren von unserem Foto-Wintermärchen. Vielleicht kommst Du ja auch einmal im Winter nach Berlin, oder Du bist Berliner. Dann suche Dir doch einfach einen schönen sonnigen Wintertag aus und mache Dir zu Fuß selbst ein Bild von einer der schönsten Städte der Welt.
Ein sehr schöner und auch nicht zu langer Winterspaziergang führt direkt an der Spree entlang. Der Rundgang startet und endet am Berliner Hauptbahnhof. Das hat den Vorteil, dass Du z.B. mit den öffentlichen Verkehrsmitteln bis zum Hauptbahnhof fahren, Deinen Rundgang machen und anschließend vom Hauptbahnhof wieder zu Deiner Unterkunft oder nach Hause fahren kannst.
Dieser Spaziergang dauert in Ruhe und mit Fotostopps etwa 1 Stunde, je nach Laufgeschwindigkeit.
Tipp:
Im Winter solltest Du Deinen Spaziergang etwas früher beginnen, damit Du alle Highlights auch noch im Tageslicht erlebst. Die schönsten Aufnahmen entstehen jedoch, wenn Du den Sonnenuntergang in Deinen Spaziergang einplanst. Bereits Mitte Februar geht die Sonne schon wieder etwas später unter (ca. 17:20 Uhr).
Starte Deinen Winterspaziergang am besten gegen 16:45 Uhr am Berliner Hauptbahnhof. Die besten Sonnenuntergangsbilder gelingen Dir, wenn Du zuerst auf der südlichen Uferseite und auf dem Rückweg auf der nördlichen Uferseite entlangläufst. (siehe Wanderroute).
Vom Hauptbahnhof läufst Du in Richtung Spree zur Gustav Heinemann Brücke. Bevor Du die Brücke überquerst, solltest Du Dich noch einmal kurz umdrehen und von der Brücke aus den Blick auf den „Cube Berlin“ genießen.
Das kubische Bürogebäude ist nicht nur durch seine interessante Außenfassade etwas Besonderes. Eine lernfähige Steuerzentrale reguliert die Heizungs-, Kühlungs- und Lüftungsleistung anhand dessen, wieviele Personen sich gerade im Gebäude aufhalten. Außerdem kann auch die Reinigung der Büroräume an die Nutzungsintensität angepasst werden.
Möglich machen das 3700 Sensoren, die eine KI-Systemplattform (KI > künstliche Intelligenz) – das zentrale Elekronengehirn des Gebäudes – mit Informationen versorgen.
Auf der anderen Spreeseite beginnt das Ludwig-Erhard-Ufer. Von hier aus gehst Du direkt auf das Bundeskanzleramt zu.
Was dem einen gefällt, ist dem anderen zu klobig, deshalb wird der Bau auch gern mit einer Waschmaschine verglichen.
Das so genannte Leitungsbebäude in der Mitte ist übrigens das 36 Meter hoch. Hier sind die Büros der aktuellen Kanzlerin Angela Merkel und ihrer Staatsminister sowie der Kabinettsaal und Konferenzräume untergebracht. In den beiden langen Seitentrakten befinden sich ebenfalls Büroräume.
Wenn Du weiter entlang des Ludwig-Erhard-Ufers auf das Bundeskanzleramt zu läufst, erreichst Du die Moltkebrücke. Bereits von hier oben erwartet Dich ein herrlicher Blick auf die Spree und Du siehst, wie die Sonne das Leitungsgebäude des Bundeskanzleramts in ein wunderschönes Abendlicht taucht. Über eine kleine Treppe (siehe Foto) gelangst Du hinunter auf die großzügige Spreepromenade (Bettina-von-Arnim-Ufer).
Ein Stückchen weiter entlang des Ufers erlebst Du mit etwas Glück einen wunderschönen Sonnenuntergang. Wenn Du ein Foto machen möchtest, dann nutze doch den Kanzleramtssteg als interssanten Vordergrund (siehe Foto).
Die Fußgängerbrücke ist Teil der in den 1990er Jahren gebauten neuen Parlaments- und Regierungsgebäude. Sie ist nicht nicht öffentlich zugängig, sondern dient nur Mitgliedern der deutschen Bundesregierung und ihrer Gäste als Verbindung vom Amtssitz zum Kanzlerpark am Nordufer der Spree.
Das nächste interessante Gebäude, dass Dir auf Deinem Spaziergang begegnet ist das Haus der Kulturen der Welt. Es erinnert an eine aufgeklappte Muschel und trägt deshalb den Spitznamen „schwangere Auster“. Das Haus selbst ist eine multikulturelle Veranstaltungs- und Begegnungsstätte, in dem es Lesungen, Filmvorführungen, Ausstellungen, Workshops, Vorträge, Konzerte und Diskussionen zu unterschiedlichen Themen gibt.
Mehr Informationen zum Bundeskanzleramt und zum Haus der Kulturen der Welt findest Du in unserem Blogartikel „Dampferfahrt Berlin Innenstadt“
Vom Haus der Kulturen der Welt führt der Uferweg immer gerade aus und Du kannst Du Deinen Blick noch ein wenig über die Spree schweifen lassen. Nach einer kurzen Gehzeit siehst Du auf der anderen Uferseite ein mehrgeschossiges, längliches Gebäude mit mehreren Etagen.
Dieses Wohnhaus wird wegen seiner geschwungenen Architektur im Volksmund auch Beamtenschlange genannt, weil die 700 Wohneinheiten für Abgeordnete aus Bonn gedacht war, die ihre neue Berliner Heimat finden sollten. Doch das wird inzwischen nicht mehr so eng gehandhabt. Und obwohl es für Mitglieder des politischen Betriebes noch immer ein Erstbelegungsrecht gibt, kann der jetzige Vermieter, die Deutsche Annington, auch frei von Auflagen vermieten.
An der Lutherbrücke endet der erste Teil des Rundgangs und führt auf der anderen Spreeseite zurück zum Hauptbahnhof. Bevor Du die Lutherbrücke überquerst, lohnt sich noch ein kurzer Abstecher zum Schloss Bellevue. Das imposante weiße Gebäude im neoklassizistischen Baustil ist die Residenz des jeweils amtierenden deutschen Bundespräsidenten.
Auch von der anderen Spreeseite, dem Magnus Hirschfeld Ufer, ergeben sich herrliche Perspektiven auf die schönen Gebäude. Doch auch das Ufer selbst überrascht mit interssanten Details, wie z.B. dem Denkmal für die erste homosexuelle Emanzipationsbewegung (siehe Foto).
Die sechs überdimensional großen Calla-Lilien, tragen die Farben der Regenbogenflagge. Die Calla ist ein Symbol für die Vielfalt sexueller Identitäten in der Natur, denn diese Pflanze hat gleichzeitig männliche und weibliche Blüten.
Bereits 1897 gab es in Berlin erstmals eine Bewegung, die sich dafür einsetzte sexuelle Vielfalt als etwas Natürliches anzusehen. Das gab weltweit Antrieb für die Emanzipation von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender.
Das Denkmal steht seit 2017 auf Höhe der Beamtenschlange.
Zum Ende des Rundgangs siehst Du noch einmal das Haus der Kulturen der Welt und das Bundeskanzleramt ehe der Cube Dir schon von Weitem siganlisiert, dass Du gleich wieder am Hauptbahnhof angekommen bist. Vielleicht haben wir Dich ein bisschen neugierig gemacht auf diesen Rundgang. Gern kannst Du in Ergänzung auch eine Schifffahrt bei uns machen.
Ende März, Anfang April starten wir in die neue Schifffahrtssaison. In unserem Fahrplan findest Du ganz sicher eine passende Schifffahrt. Und als wunderbares Geschenk für die Familie, Freunde oder Geschäftspartner eignet sich unser Geschenkgutschein. Mehr Infos zu unseren entspannten Schifffahrten findest Du hier:
Fotos: Daniela Pieper
Foto vom Schloss Bellevue: https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Bellevue#/media/Datei:Schloss_Bellevue_-_Berlin_-_2013.jpg