Schiffstour Durch Berlin
Teil 2  unserer Reihe „Berlin im Wandel der zeit“

Schiffstour durch Berlin | Berlins ehemalige Mauer und ein Hafen mit Geschichte

 

Im ersten Teil unserer dreiteiligen Reihe „Berlin im Wandel der Zeit“ hast Du mehr über die älteste Meierei der Hauptstadt, die Bollemeierei und das Berliner Schloss erfahren. Heute soll es um zwei weitere spannende Orte gehen, die Du auch bei einer Schiffstour durch Berlin mit uns erleben kannst. Freu Dich auf interessante Vorher-Nachher Bilder von unserer Anlegestelle an der East-Side-Gallery, wo einst ein Teil der Berliner Mauer verlief und von Berlins ältestem Hafen, dem Humboldthafen.

East Side Gallery – Vom „Niemandsland“ zum Besuchermagnet


Was nach der Wende im Jahr 1989 noch unbebautes Grenzland war, hat sich inzwischen ganz schön herausgeputzt. Wenn Du heute mit uns entlang der East-Side-Gallery schipperst, dann wirst Du staunen über das großzüge Areal mit dem längsten noch erhaltenen Teilstück der ehemaligen Berliner Mauer, seiner weitläufigen Promenade, den modernen Wohn- und Bürogebäuden und der großen Veranstaltungshalle, der Mercedes Benz-Arena.

Foto: Wikipedia – 27.08.1990 – die ehemalige Berliner Mauer entlang der Mühlenstraße, rechts im Bildhintergrund die Oberbaumbrücke

Foto: Daniela Pieper – August 2019 – East-Side Gallery

Foto: Daniela Pieper – August 2019 – Mercedes Benz Arena

Foto: Stefan Magierski – 04.06.2007

Auf den historischen Aufnahmen aus dem Jahr 2007 läuft der Bau der O2-World schon auf Hochtouren. Der Name O2 leitet sich von der Firma Telefónica Germany (O2) ab, die die Namensrechte an der Arena bereits vor der Grundsteinlegung im Jahr 2006 erwarb.

Im Zuge der Errichtung der O2-World wurde ein etwa 41 Meter langes Teilstück der ehemaligen Berliner Mauer entfernt, der den Besuchern einen ungestörten Blick auf das Spreeufer ermöglichen sollte.

Der im Juli 2006 herausgelöste Teil wurde 50 Meter westwärts im ehemaligen Todesstreifen aufgestellt.

Foto: Stefan Magierski – 19.10.2007

Foto: Stefan Magierski – 30.06.2009

Foto: Stefan Magierski -29.10.2011 – Unser Raddampfer an der East-Side-Gallery

Seit Juli 2015 heißt die Mehrzweckhalle, in der neben verschiedenen Sportveranstaltungen auch Konzerte und andere Events stattfinden Mercedes-Benz-Arena. Sie ist nach der Lanxess Arena in Köln die größte Multifunktionsarena Deutschlands.

Neben der Mercedes-Benz-Arena ist vor allem die East-Side-Gallery selbst ein Besuchermagnet.

Das ehemalige Teilstück der Berliner Mauer, dass im Jahr 1990 von 118 Künstlern aus 21 Ländern gestaltet wurde, ist die längste Open-Air-Gallery der Welt.

 

Foto: Wikipedia, 30.03.2019

Foto: Wikipedia, 03.11.2019 – Alba Berlin Spiel in der Mercedes Benz Arena

Foto: Bundesarchiv, 19.12.1990

Da sowohl die Witterung, aber auch mutwillige Zerstörung der Gallery zugesetzt haben, musste sie immer einmal wieder restauriert werden. Eine der letzten größeren Generalüberholungen fand im Jahr 2008 statt. Hierbei beteiligten sich auch wieder ein Großteil der 118 Künstler von 1990. Und auch wenn heute „nur noch“ Repliken der einstigen originalen Kunstwerke erhalten sind, so lohnt es, sich die Open-Air-Gallery einmal aus der Nähe anzuschauen. Neben so bekannten Malereien wie „Der Bruderkuss“ von Dimitri Vrubel oder dem „Trabant“ von der Künstlerin Birgit Kinder, finden sich auch viele andere spannende Motive.

Außerdem lässt sich die Erkundung der East-Side-Gallery zu Fuß auch wunderbar mit einer Schiffstour durch Berlin von unserer Anlegestelle vor Ort verbinden. Mehr Infos zu unseren Schifffahrten findest Du in unserem Fahrplan.

 

Foto: Wikipedia, 1990 – „Bruderkuss“ von Dimitri Vrubel

Foto: Wikipedia, 26.06.2005 – „Trabant“ von Birgit Kinder vor der Generalüberholung

Foto: Wikipedia – Lehrter Bahnhof mit Humboldthafen um 1910 (siehe ganz rechts im Bild)

Humboldthafen – ältester Hafen Berlins

Auch der älteste Hafen Berlins, der Humboldthafen, hat sich im Laufe der Zeit beträchtlich verändert. Der nach Plänen von Peter Josef Lenné, einem der bekanntesten preußischen Gartenarchitekten und Stadtplaner der damaligen Zeit, konzipierte Hafen wurde 1855 eröffnet.

Wußtest Du, dass östlich der Ufer des Hafens einmal die ehemalige Berliner Mauer verlief? Heute erinnert ein Gedenkstein daran, dass hier das erste Maueropfer, Günter Litfin zu beklagen war. Litfin wurde am 24. August 1961 an der Humboldthafenbrücke während seiner Flucht von Grenzern erschossen. Und das, obwohl er bereits das Westberliner Ufer erreicht hatte.

 

Foto: Wikipedia – Bergung von Günter Litfin aus dem Becken des Humboldthafens am 24.08.1961

Foto: Daniela Pieper – 2020 – Gedenkstein von Günter Litfin

In den Jahren der deutschen Teilung 1961 bis 1989 war der Humboldthafen ein Niemandsland. Das lag vor allem daran, dass mitten durch das Hafenbecken die Mauer verlief. Und obwohl man sich seitens der Stadt und der Berliner Politik bewusst war, wie wertvoll das Grundstück rund um den Humboldthafen ist, blieb das Areal lange Zeit eine Stadtbrache.

Gelegentlich fanden Events, wie z.B. das Internationale Sandskulpturenfestival statt, das für viele Touristen aber auch für Berliner einen Besuch wert war. Die Bilder zeigen die eindrucksvollen Sandskulpturen, die während des Festivals im Jahr 2009 für interessierte Besucher zu sehen waren.

Foto: Stefan Magierski – 24.06.2009 – Internationales Sandskulpturenfestival am Humboldthafen

Foto: Stefan Magierski – 24.06.2009 – Internationales Sandskulpturenfestival am Humboldthafen

Foto: Daniela Pieper – März 2020 –  Humboldthafen mit modernen Wohn- und Geschäftshäusern

Inzwischen ist am Humboldthafen ein exklusives Stadtquartier mit Mietwohnungen, Büros, Geschäften, Hafenrestaurants und einer öffentlichen Uferpromenade entstanden. Die beiden Häuser wurden 2019 fertiggestellt.

In den Sommermonaten kannst Du den Humboldthafen während unserer Schifffahrt „Berlin am Abend“ live erleben. Mehr Infos zu der Tour erhältst Du entweder telefonisch unter +49 (0)30 – 43 66 68 36 oder über unseren Fahrplan.