Köllnischer Park Berlin
– Oase mitten in der Großstadt 

Text und Gestaltung: Daniela Pieper
Titelbild
: Wikipedia,
Herbststimmung im Köllnischen Park

Köllnischer Park Berlin | Erholung pur gleich neben unserer Anlegestelle am Märkischen Ufer

Du möchtest einen Ort kennenlernen,…

der Geschichte, Kunst und kleine Überraschungen auf engem Raum vereint? Dann solltest Du unbedingt den Köllnischen Park kennenlernen. Und das Beste daran ist, dass diese schöne grüne Oase nur wenige Gehminuten von unserer Anlegestelle am Märkischen Ufer entfernt ist. So kannst Du eine Spreefahrt mit unserem Schiff, der Bon Ami, wunderbar mit einem Besuch des Park verbinden. 

Foto: Daniela Pieper, Wusterhausener Bär und Spielplatz im Köllnischen Park

Der Köllnische Park – ein Schmuckstück mit Geschichte

Die Wurzeln des Köllnischen Parks reichen bis ins Jahr 1870 zurück. Damals legte der Stadtgartendirektor Gustav Meyer, bekannt für seine klaren Wege und weiten Sichtachsen, auf dem Gelände der Bastion VII der alten Stadtbefestigung eine neue Parkanlage an. Der Park entstand also buchstäblich auf historischem Grund – dort, wo einst die barocken Stadtmauern verliefen.

Ein Hügel erinnerte lange Zeit an den alten Festungswall. An seiner Spitze – an der Ecke Rungestraße / Am Köllnischen Park – errichtete man 1893 sogar einen echten Zeugen der Stadtgeschichte: einen runden Schutzturm, im Volksmund liebevoll „Wusterhausener Bär“ genannt.

Als zwischen 1901 und 1907 das Märkische Museum nach den Entwürfen von Ludwig Hoffmann entstand, erhielt auch der Park eine neue Gestalt. Hoffmann verband Museum und Park mit einer damals visionären Idee: Stadtgeschichte unter freiem Himmel erlebbar zu machen. So wurden zwischen Rasen, Wegen und Bäumen historische Architekturfragmente, Skulpturen und Vasen aufgestellt – jeder Spaziergang wurde zu einer kleinen Zeitreise.

In den 1970er-Jahren wurde der Park erneut umgestaltet. Der Hügel wich neuen Wegen und Sitzbereichen; dabei entdeckte man das Mauerwerk eines alten Eiskellers, das bis heute erhalten ist. Der Spielplatz zog in die Nähe des Wusterhausener Bären, und vor dem Museum entstand eine breite Terrasse – ein idealer Ort zum Verweilen. Wieder ergänzten zahlreiche Skulpturen und architektonische Details das Bild, jedes einzelne ein Stück Berliner Geschichte.

Bei der denkmalgerechten Sanierung 2020/21 griff man diese Idee erneut auf: der Park wurde offener, grüner und stärker mit dem Märkischen Museum verbunden – mit viel Raum für Entdeckungen und stille Momente mitten in der Stadt.

Foto: Daniela Pieper, Märkisches Museum aus der Schiffsperspektive während unserer City-Mauer-Spreefahrt (Linie 1)

Bild: Daniela Pieper, Bärenzwinger aus der Parkperspektive

Bärenzwinger – vom problematischen Erbe zum Ort für Kunst & Debatt

Ein besonderes Kapitel am Südrand des Parks erzählt der Bärenzwinger. Ursprünglich 1898–99 von Ludwig Hoffmann als Straßenreinigungsdepot erbaut, wurde das Gebäude 1938 zum Tiergehege umgebaut – mit Käfigen, Freigehegen und einem Wassergraben. Über dem Eingang wacht bis heute ein Berliner Stadtwappen aus Muschelkalk.

1939 zogen hier die ersten Stadtbären ein: Urs und Vreni aus Bern, Jule und Lotte aus dem Berliner Zoo. Der Krieg zerstörte vieles; nur Lotte überlebte. Nach 1949 lebten wieder Berliner Bären im Zwinger – Jette und Nante, benannt von Berliner Schulkindern.

Doch mit den Jahren wuchs das Bewusstsein: Ein Zwinger mitten in der Stadt ist nicht artgerecht. Nach dem Tod der letzten Bären endete die Tierhaltung – und der Ort fand eine neue Aufgabe.
Seit 2017 ist der Bärenzwinger ein Kulturort, an dem Ausstellungen und Programme stattfinden, die sich mit Geschichte, Stadt und Wandel auseinandersetzen – ein behutsamer und zugleich inspirierender Umgang mit einem besonderen Stück Berliner Erbe.

Foto: Daniela Pieper, Innenbereich des ehemaligen Bärenzwingers mit Ausstellungsstücken

Foto: Daniela Pieper, Außengehege für die Bären

Foto: Daniela Pieper, einer der Innenräume im Bärenzwinger, heute Ausstellungsraum

Was Du im Köllnischen Park nicht verpassen solltest 

  • Skulpturen-Parcours: Von barocken Vasen mit Bocksköpfen bis zur Kolossalgruppe „Herkules im Kampf mit dem Nemeischen Löwen“: eine Kolossalgruppe nach Schadow-Entwürfen (1787), ausgeführt 1791 von Conrad Boy – ursprünglich Schmuck der Herkulesbrücke über dem alten Festungsgraben – hier lohnt es sich, langsam zu gehen und Details aufzuspüren. 
  • Eiskeller: Ein freigelegter, runder Mauerrest, der bereits 1798 auf einem Plan verzeichnet ist, erinnert daran, wie früher ohne Strom gekühlt wurde – ein Stonehenge der Berliner Vorratshaltung, wenn man so will.
  • Heinrich-Zille-Denkmal (1965) zeigt den großen Milieuzeichner, dem beim Zeichnen ein Junge über die Schulter schaut – Berliner Milieu in Bronze gegossen. 
  • Terrassenblick: Vor der Südseite des Museums liegt eine breite Terrasse – ideal zum Verschnaufen. Wer mag, nimmt hier eine kleine Zeitreise: Steine, Ornamente, Reliefköpfe – alles erzählt Geschichten.

Foto: Daniela Pieper, Herkules im Kampf mit dem Nemeischen Löwen

Foto: Daniela Pieper, Dreiergruppe Putti (Sansteinkopie der Puttenfiguren des Neuen Palais in Potsdam), im Bildhintergrund der Eiskeller

Foto: Daniela Pieper, Heinrich Zille Denkmal 1965 geschaffen vom Bildhauer Heinrich Drake – Zille war ein berühmter Berliner Maler, Zeichner, Karikaturist und Fotograf des 19. und 20. Jahrhundert

Foto: Daniela Pieper, Vase mit Bocksköpfen und Früchten, Sandsteinkopie von der Attika der Kolonnaden von Schloss Sanssouci in Potsdam

Foto: Daniela Pieper, Märkisches Museum mit Bauzaun – Sommer 2025

Warum das Märkische Museum gerade eine Pause macht

Der rote Backsteinbau ist aktuell geschlossen, denn er wird seit 2023 grundlegend erneuert.

Nach der Wiedereröffnung soll es – zusammen mit dem benachbarten Marinehaus – das Herz eines neuen Museums- und Kreativquartiers am Köllnischen Park bilden.

Ein genaues Datum ist noch in der Schwebe. Bis dahin bleibt die Vorfreude, denn das Museum zeigt sonst die Stadt in all ihren Facetten: vom Alltag in Alt-Berlin über Handwerk, Musik, Mode und Technik bis zu eindrucksvollen Modellen und Objekten, die Berlins Wandel greifbar machen.

So verbindest Du Parkbesuch & Schifffahrt

Am besten erreichst Du unsere Anlegestelle am Märkischen Ufer, wenn Du bis zum S-U-Bahnhof Jannowitzbrücke fährst. Von dort sind es nur wenige Gehminuten bis zum Anleger. Wenn Du möchtest, dann genieße gleich Deine Spreefahrt und steige an dieser Anlegestelle wieder aus, um im Anschluss den Köllnischen Park zu  genießen.

Alternativ kannst Du auch erst den Park besuchen und anschließend eine Spreefahrt mit unserer Bon Ami machen. Mehr Informationen zu unseren Abfahrtszeiten während der Saison von März bis Oktober findest Du in unserem Fahrplan > 

Foto: Daniela Pieper, Anlegestelle Märkisches Ufer mit unserem Schiff „Bon Ami“