Berliner Gewässer und ihre Fische

 

Text und Gestaltung: Daniela Pieper
Titelbild: Wikipedia – Plötze bzw. Rotauge

Von Barschen und Plötzen | Berlins artenreiche Unterwasserwelt

Vielleicht hast Du Dich während einer Schifffahrt in Berlin auch schon einmal gefragt, welche Fische sich in den Gewässern der Hauptstadt eigentlich tummeln und ob es da unten überhaupt einen nennenswerten Fischbestand gibt.
Für die Berliner Stadtangler stellen sich diese Fragen nicht, denn sie wissen, dass es sich lohnt, beharrlich am Ufer zu warten, bis einer anbeißt. 

 


Angelhotspot

ist das Spreeufer zwischen Oberbaum- und Elsenbrücke. Hier versammeln sich insbesondere abends gern die Streetfischer und hoffen auf Zander und co.

Allerdings ist es gar nicht so einfach, einen Zander zu angeln, denn der hat sich im Stadtzentrum inzwischen rar gemacht. Dafür gibt es aber eine Reihe anderer Fische, die hier geangelt werden können. 

 

Fotomontage: Daniela Pieper, Angler mit Oberbaumbrücke im Hintergrund 

Foto: Stefan Magierski, Fotomontage mit Bild vom Goldfisch (Wikipedia) Daniela Pieper, Schifffahrt auf der Spree – Höhe Bundeskanzleramt

Die 400 Kilometer lange Spree…

gehört zu den bekanntesten Angelgewässern in Berlin und gilt trotz des hohen Schiffsaufkommens als sehr fischreich. Von den insgesamt 40 verschiedenen Fischarten in den Berliner Gewässern sind allein 27 davon in der Spree zu Hause. 

Neben Friedfischen, wie Plötzen (auch Rotaugen) oder Brassen und Raubfischen wie Barsche, Rapfen, Hechte und Zander, sind hier auch Aale, Alande, Güster, Brassen (auch Bleien), Ukeleien, Karpfen und Schwarzmund-Grundeln anzutreffen. 

Sogar exotische Arten, wie die aus Asien stammenden Goldfische und Giebel fühlen sich in der Spree wohl. Laut des Berliner Fischereiamtes, haben sie sich von Fischfarmen für gewerbliche Zwecke in Berliner Gewässer verirrt. 

Auch im Landwehrkanal…

der von der Oberspree bis zur Einmündung in die Stadtspree, einschließlich dem Urbanhafen und der Unterschleuse verläuft, geht es unter Wasser munter zu. Hier sind vor allem Barsche und Rapfen zu Hause. Daneben gibt es aber auch Karauschen, Zander, Hechte, Brassen und Plötzen. 

Angler wissen, dass Fische am besten unter den zahlreichen Brücken entlang des Landwehrkanals gefangen werden können. Vielleicht liegt es daran, dass sich auf den Brücken, vor allem in den Sommermonaten, auch gern die Menschen versammeln, so dass der ein oder andere Brotkrümel hinunter ins Wasser fällt – für manche Fische ein willkommener Snack.    

 

berlin-cityschiffsfahrten-bundeskanzleramt

Foto: Stefan Magierski, Hiroshimasteg ist (Fußgängerbrücke über den Landwehrkanal)  während unserer Brückenfahrt Linie 2

berlin-cityschiffsfahrten-bundeskanzleramt

Foto: Wikimedia, Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie am Berlin-Spandauer-Schifffahrtskanal

Eine weitere Wasserstraße,…

in der viele Fische anzutreffen sind, ist der Berlin-Spandauer-Schifffahrtskanal.

Er beginnt am Humboldthafen und verläuft bis zur Mündung in den Westhafen – einschließlich des Nordhafens.

Neben Rapfen und Zandern tummeln sich hier Barsche, Hechte, Güster, Brassen, Plötzen (Rotfendern), Karauschen, Karpfen, Welse und Alande.

Nicht immer war der Fischbestand…

so groß wie heute. Um Mühlen zu betreiben, staute man seit dem Mittelalter an vielen Stellen das träge fließende Wasser auf.

Im 17. Jahrhundert wurden zahlreiche Flüsse begradigt, damit Schiffe schneller vorankamen.

Und mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert gelangten dann Abwässer aus den Fabriken und der Kanalisation in die Berliner Gewässer.

All das führte dazu, dass viele Fischarten nicht nur ihren Lebens- und Laichraum verloren, sondern gänzlich ausstarben.

Foto: Wikipedia, Borsigs Maschinenbau-Anstalt zu Berlin in der Chausseestraße von Karl Eduard Biermann, 1847

berlin-cityschiffsfahrten-bundeskanzleramt

Foto: Wikipedia, Algenteppich in einem See

In unserer Zeit…

hat ein wachsendes Umweltbewusstsein zwar zu einer deutlichen Verbesserung der Wasserqualität und damit zu einer Erholung der Fischbestände geführt.

Dennoch kommt es vor allem in den Sommermonaten immer wieder zu überdurchschnittlich hohen Nährstoffgehalten im Wasser und damit mancherorts zu Algenblüten, die dem Wasser Sauerstoff entziehen. Darunter leiden vor allem Fischarten, die sauerstoffreiches Wasser bevorzugen, wie zum Beispiel Hechte, Döbel, Quappen und Rapfen. Andere Fischarten wie Aale, Barsche, Bleien, Güster, Plötzen und Zander haben damit weniger ein Problem, denn sie bevorzugen trübes und nährstoffreiches Wasser. 

Welche Fischarten…

sich in den heimischen Gewässern langfristig etablieren hängt also von verschiedenen Faktoren ab.

Eines ist jedoch klar: Die Anstrengungen der letzten Jahrzehnte zur Wiederherstellung und Erhaltung der Wasserqualität sind ein Beweis dafür, dass ein nachhaltiges Miteinander von Mensch und Natur in der Hauptstadt möglich ist. Es ist wichtig, diese Fortschritte zu bewahren und das Bewusstsein für ein ausgewogenes Ökosystem zu stärken, damit Berlin auch in Zukunft eine lebenswerte Metropole am Wasser bleibt und auch zukünftige Generationen Erholung und Freude am und auf dem Wasser finden können.

Foto: Stockfoto, Berliner Dom mit Touristin

berlin-cityschiffsfahrten-bundeskanzleramt

Foto: Stefan Magierski, Passage der Mühlendammschleuse während unserer Brückenfahrt auf der Spree und dem Landwehrkanal (Linie 2) 

Eine der schönsten Möglichkeiten,…

die Berliner Gewässer hautnah zu erleben, ist eine Schifffahrt. Sie bietet nicht nur eine einzigartige Perspektive auf die Stadt, sondern lässt auch die zentrale Rolle, die das Wasser in der Geschichte und Kultur Berlins spielt, erahnen.

Also, worauf wartest Du noch? Schau jetzt in unseren Fahrplan und sichere Dir Deine Tickets, zum Beispiel für unsere wunderbare ca. 2-stündige City-Mauer-Spreefahrt.