Berlin mit dem Schiff erfahren
Teil 3  unserer Reihe „Berlin im Wandel der zeit“

Titelbild: 03.08.2008 – Spreebogen – Wikipedia

Berlin mit dem Schiff erfahren | 2 spannende Orte mit Geschichte

 

Berlin mit dem Schiff zu erfahren ist eine der schönsten Erlebnisse als Berliner und Berlinbesucher. Und das Beste daran ist, dass viele der schönsten Gebäude der Hauptstadt direkt vom Wasser aus zu erleben sind.

Im dritten Teil unserer Reihe „Berlin im Wandel der Zeit“ geben wir Dir einen interessanten Einblick in die Geschichte von 2 bedeutenden Orten der Stadt, gespickt mit spannenden Vorher-Nachher-Bildern von damals und heute. Und vielleicht bekommst Du nach dem Lesen Lust, die Gebäude einmal selbst aus der Schiffsperspektive zu entdecken. Dann freuen wir uns, Dich auf einem unserer Schifffahrten als unseren Gast zu begrüßen.

Die Charité – Berlins ältestes Krankenhaus


Wenn Du während der Saison, von Ende März bis Anfang November mit uns eine Schifffahrt auf der Spree machst, kannst Du auf Höhe des „Haus der Kulturen der Welt“ in Richtung stadteinwärts einen Blick auf das große weiße Bettenhaus der Charité werfen. Mit etwas Glück und geübtem Auge entdeckst Du das Gebäude vielleicht noch ein weiteres Mal, wenn wir entlang des Berliner Hauptbahnhofs fahren und das Futurium – Deutschlands erstes Zukunftsmuseum – passieren.

Foto: Daniela Pieper – Januar 2021 – Bettenhaus der Charité (im Hintergrund)

Foto: Daniela Pieper – Januar 2021 – Detailansicht mit Bettenhaus der Charité

Foto: Daniela Pieper – Januar 2021 – Futurium & Bettenhaus der Charité (rechts im Hintergrund)

Foto: Daniela Pieper – Januar 2021 – Detailansicht mit Bettenhaus der Charité

Foto: Privatarchiv – 1990 – Backsteingebäude der alten Charité und Betten(hoch)haus

Doch das Bettenhaus ist nur ein Teil des großzügigen Krankenhausgeländes. Wenn Du in den 1990er Jahren eine Schifffahrt auf der Spree gemacht hast, konntest Du sogar noch die backsteinerne Silhouette des ursprünglichen Charitégeländes sehen.

Die Charité ist aktuell, insbesondere wegen der gleichnamigen Serie, die in den öffentlich Rechtlichen sehr erfolgreich läuft, wieder im Bewusstsein einer breiteren Öffentlichkeit. Der Name ist abgeleitet aus dem Französischen und bedeutet so viel wie Nächstenliebe oder Barmherzigkeit.

 

 

Wußtest Du, dass die Charité auf Anordnung des preußischen Königs Friedrich 1. im Jahre 1709 als so genanntes Pesthaus gegründet wurde?

Damals herrschte die Große Pest in Osteuropa, der schon zahlreiche Bewohner des Königreichs Preußen zum Opfer gefallen waren und alsbald auch Brandenburger und Berliner Bürger bedrohte.

Zum Glück erreichte die Pest Berlin nicht. Und so wurde das ursprünglich als Lazarett geplante Gebäude ein Bürgerhospital, das seit 1727 auf Veranlassung Friedrich Wilhelm 1. den Namen Charité trägt.

Gemälde: Wikipedia, Pest in Vilnius 1710

Foto: Daniela Pieper – Januar 2021 – altes Charitégelände Schumannstraße

Nicht einmal 100 Jahre später war die Charité eines der bedeutendsten Lehr- und Forschungsstätten, aus der über die Hälfte der deutschen Nobelpreisträger für Medizin oder Physiologie hervorgingen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg lag die Charité auf dem Gebiet der ehemaligen DDR und grenzte ab 1961 direkt an die ehemalige Berliner Mauer, die an dieser Stelle keine Betonmauer, sondern eine natürliche Wassergrenze durch den Berlin-Spandauer-Schifffahrtskanal war.

Auch zu DDR-Zeiten blieb die Charité ein bedeutendes Krankenhaus, dass mit dem Bau des 21-geschossigen Bettenhauses an der Luisenstraße zwischen den Jahren 1977 und 1982 erweitert wurde.

Nach der deutschen Wiedervereinigung wurden zahlreiche Professoren wegen Verstrickungen in das DDR-Regime von ihren Posten enthoben –  sogar von einer Schließung war die Rede. Doch dank der attraktiven Lage in der Mitte der Hauptstadt wurde der Krankenhausbetrieb fortgeführt.

Heute ist die Charité mit über 3000 Betten eine der größten Universitätskliniken Europas.

Foto: Daniela Pieper – Januar 2021 – Charitégelände – alte und neue Gebäude

Der Berliner Hauptbahnhof – wichtigster Bahnhof Berlins


Für welche Schifffahrt Du Dich auch entscheidest, jede unserer Touren führt direkt am wichtigsten Personenverkehrsbahnhof Berlins, dem Berliner Hauptbahnhof vorbei. Seitdem das Bahnhofsgelände um eines der interessantesten Bürogebäude der Stadt – der „Cube Berlin“ – erweitert wurde, ist der Platz noch schöner geworden.

Foto: Daniela Pieper – Januar 2020 – spiegelnde Fassade des Cube Berlin

Foto: Daniela Pieper – 2019 – Berliner Hauptbahnhof mit dem Cube Berlin (links)

Foto: Daniela Pieper – Sommer 2019 – Berliner Hauptbahnhof während einer unserer Schifffahrten

 

Die beiden nachfolgenden historischen Fotos aus dem Jahr 1990, die während einer Schifffahrt entlang der ehemaligen Berliner Mauer auf der Höhe der heutigen East-Side-Gallery aufgenommen wurden, zeigen den Berliner Hauptbahnhof an einer ganz anderen Stelle. Doch das ist ganz schnell erklärt, denn der heutige Ostbahnhof hieß damals noch Berlin Hauptbahnhof und wurde erst später umbenannt.

Foto: Privatarchiv – Berlin Hauptbahnhof 1990

Foto: Privatarchiv – Berlin Hauptbahnhof 1990 – Standort des heutigen Ostbahnhof

Foto: Wikipedia – Ostbahnhof Berlin 2017

Foto: Wikipedia – Lehrter Stadtbahnhof 26.06.1998 mit dem Bettenhaus der Charité links im Bild

Doch auch der Standort des heutigen Berliner Hauptbahnhofs war einmal die „Heimat“ eines anderen Bahnhofs, des Lehrter Stadtbahnhofs. Beide Bahnhöfe, der ehemalige Berliner Hauptbahnhof und der Lehrter Stadtbahnhof befanden sich auf dem Gebiet der ehemaligen DDR.

Durch den Zusammenschluss von Ost- und Westberlin nach der deutschen Wiedervereinigung musste ein neues Verkehrskonzept für den Berliner Schienenverkehr entwickelt werden.

Im Sommer 1992 fand eine Ausschreibung für den Neubau eines modernen Turmbahnhofs statt – ein Bahnhof, der aus mehreren übereinanderliegenden Ebenen besteht, die eine Verbindung zwischen kreuzenden Eisenbahnstrecken herstellen.

Dabei sollte der neue Etagenbahnhof nicht nur den alten und viel zu kleinen Lehrter Stadtbahnhof ersetzen, sondern neben S- und U-Bahnstrecken, Fern- und Regionalbahnanschlüssen auch Einkaufsmöglichkeiten bieten.

Bereits zwei Jahre, nachdem das Hamburger Architekturbüro Gerkan, Marg und Partner die Ausschreibung gewann, startete 1995 der Bau des neuen, ganz im Zentrum Berlins gelegenen Bahnhofs.

Foto: Wikipedia – Modell des Berliner Hauptbahnhofs im Untergeschoss

Nach elfjähriger Bauzeit wurde der Berliner Hauptbahnhof pünktlich zur Fußballweltmeisterschaft 2006 eröffnet. Doch das war nur möglich, weil auf die komplette Überdachung der Stadtbahnebene verzichtet wurde. Das Hallendach sollte eigentlich die gesamte Bahnsteiglänge von 454,6 Meter überdecken und nicht nur 321,2 Meter.

Vielleicht erinnerst Du Dich als Berliner noch an den „Riesenskandal“ wegen der fehlenden Überdachung, zumal ein Großteil der Bauteile (Stahlkonstruktion und Verglasung) bereits hergestellt waren und nur darauf warteten zu einem späteren Zeitpunkt eingebaut zu werden. Letztlich wurde nicht nur aus Kostengründen, sondern auch weil Bauarbeiten bei laufendem Bahnbetrieb nicht möglich gewesen wären, auf eine nachträgliche Dachverlängerung verzichtet.

Foto: Daniela Pieper – Januar 2020 – Hallendach des Berliner Hauptbahnhofs auf der obersten Stadtbahnebene

Nun kann man darüber streiten, ob die fehlende Überdachung ein gravierendes Manko, oder einfach nur als „Schönheitsfehler“ zu sehen ist. Jedenfalls haben sich zahlreiche Juroren nicht davon abhalten lassen den Bahnhof auszuzeichnen, unter anderem 2007 zum „Bahnhof des Jahres“ und 2008 für sein einzigartiges Design.

Wenn Du Berlin mit dem Schiff erfahren und dabei auch den Berliner Hauptbahnhof, die Charité und viele weitere Highlights erleben willst, dann fahr doch einfach mit uns mit. Wir freuen uns auf Dich.

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