30 Jahre Mauerfall Berlin

30 Jahre Mauerfall Berlin | Eine kleine Zeitreise

Feiernde Menschen auf der Berliner Mauer, 10. November 1989

Als Berliner erinnerst Du Dich vielleicht noch an die Aufbruchstimmung am Tag des Mauerfalls, am 9. November 1989 und die folgenden interessanten Tage und Wochen. An die vielen spannenden Begegnungen zwischen den Menschen auf der Ost- und denen auf der Westberliner Seite.

Auch als Nichtberliner sind Dir vielleicht noch die Bilder aus dem Fernsehen präsent oder Du hast Dir kurz darauf während eines Berlinbesuchs selbst ein Bild von der zusammengeführten Stadt gemacht.

Am 9. November 2019 jährt sich der Mauerfall zum 30. Mal und Berlin erwartet unzählige Besucher, die sich zusammen mit den Berlinern gerne zurückerinnern.

Die East-Side-Gallery – Mehr als eine Kunstausstellung

East-Side-Gallery

Daniela Pieper, East-Side-Gallery, 09.08.2014

Ein ganz besonderer Anlaufpunkt wird am 9. November 2019 die East-Side-Gallery sein, die ehemalige Mauer, die Erinnerungsstätte und Kunstausstellung unter freiem Himmel zugleich ist. Heute ist die East-Side-Gallery von beiden Seiten begehbar. Zu DDR-Zeiten bestand die Grenzanlage jedoch aus zwei Mauern. Zwischen diesen beiden Mauern lag der so genannte Todesstreifen auf dem die Grenzsoldaten der DDR patrouillierten. Auf dem ersten Bild von 1990 ist der ehemalige Todesstreifen noch ganz deutlich zu erkennen. Die zweite Mauer ist zum Zeitpunkt der Aufnahme bereits abgetragen worden und besteht nur noch aus Mauerpfeilern. Wenn Du ganz genau hinschaust, erkennst Du, dass die Oberbaumbrücke auf dem Bild von 1990 keine Türme hat. Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde die Brücke aufwendig saniert und erhielt ein völlig neues Mittelteil inklusive der beiden wunderschönen und charakteristischen Türme.

East-Side-Gallery im August 1990

heutiger Blick von der East-Side-Gallery Richtung Oberbaumbrücke

Daniela Pieper, Oberbaumbrücke, 30.03.2019

Der Mauerbau – Ein einschneidendes Ereignis in der Deutschen Geschichte

Als auf der Potsdamer Konferenz 1945 von Churchill, Truman und Stalin die Grenzen innerhalb Deutschlands festgelegt wurden, konnten viele noch nicht ahnen, dass knapp 15 Jahre später eine physische Mauer errichtet werden würde. Auch war zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar, welche Folgen diese Mauer für die Menschen auf beiden Seiten Deutschlands haben würde. Über 100 000 Menschen sind in den 40 Jahren in denen die DDR existierte geflüchtet. Viele davon haben den Fluchtversuch mit dem Tode bezahlt.

Churchill, Truman und Stalin auf der Potsdamer Konferenz, 25 Juli 1945

An einem Sonntag im August, genauer gesagt am 13. August 1961, war es dann soweit. Die DDR Führung unter der Leitung von Walter Ulbricht veranlasste die Grenzschließung zu West-Berlin – völlig überraschend für die Berliner. Denn kurz zuvor – am 15. Juni 1961 – beteuerte Ulbricht auf einer Pressekonferenz: „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten.“
Die Mauer umschloss West-Berlin in ca. 160 Kilometern Länge und teilte Straßen, Häuser und den Schienenverkehr.

Walter Ulbricht auf einer Pressekonferenz am 15 Juni 1961

Die Bernauer Straße – Ein zweigeteilter Ort in Berlin

Besonders einschneidend muss der Mauerbau für die Menschen in der Bernauer Straße gewesen sein. Einige Wohnhäuser befanden sich genau auf der Grenze zwischen dem sowjetischen und dem französischen Sektor. Diese so genannten Grenzhäuser wurden 1961 zwangsgeräumt. In einem der Häuser wohnte Ida Siekmann, das erste Todesopfer an der Berliner Mauer. Als am 21. August 1961 die Tür Ihres Wohnhauses verbarrikadiert wurde, warf sie Ihre Habseligkeiten aus dem Fenster Ihrer Wohnung im dritten Stock. Ehe die West-Berliner Feuerwehr ihr mit einem Sprungtuch hätten helfen können sprang sie in den Tod – vermutlich aus Angst entdeckt zu werden. Doch die Flucht ist vielen Menschen in der Folgezeit auch gelungen. Das beweist der längste, tiefste und teuerste Fluchttunnel, der jemals in Berlin gebaut wurde. Der so genannte Tunnel 57 war insgesamt 145 Meter lang und 12 Meter tief und verhalf am 3. und 4. Oktober 1964 insgesamt 57 Menschen (deshalb Tunnel 57) zur Flucht aus der DDR.

Die Mauergedenkstätte Bernauer Straße erinnert an diese und viele weitere Geschichten rund um die Bernauer Straße. Außerdem kannst Du Dir das 70 Meter lange, gut erhaltene Segment des alten Grenzstreifens angucken.

Fluchttunnel S-Bhf. Wollankstraße
1. Februar 1962

Bundesarchiv, Bild 183-90157-0001 / Junge, Peter Heinz / CC-BY-SA 3.0, Bundesarchiv Bild 183-90157-0001, Berlin, S-Bahnhof Wollankstraße, Fluchttunnel, CC BY-SA 3.0 DE

Tunnel 57
Gedenkstätte Berliner Mauer

Luftbild des Brandenburger Tors, 1961

Bundesarchiv, Bild 145-P061246 / o.Ang. / CC-BY-SA 3.0, Bundesarchiv Bild B 145 Bild-P061246, CC BY-SA 3.0 DE

Heute so lebendige Orte, wie die Gebiete um das Brandenburger Tor, das Reichstagsgebäude, den Potsdamer Platz waren zu DDR-Zeiten Sperrgebiet.

Kaum vorstellbar, wenn man heute sieht, wie Menschen unterschiedlichster Herkunft aufeinandertreffen, sich austauschen und miteinander feiern.

Auch der ehemalige Grenzübergang für Ausländer und Alliierte der Check-Point Charlie, der zum Sinnbild des Kalten Krieges wurde, ist heute kein Ort der Anspannung mehr, sondern der Entspannung und Ausgelassenheit von geschichtsinteressierten Besuchern.

Brandenburger Tor
beim Festival of Lights 2019

Daniela Pieper, Brandenburger Tor beim Festival of Lights, 13.10.2019

ehemaliger Verlauf der
Berliner Mauer am Potsdamer Platz

Daniela Pieper, Mauerstreifen am Potsdamer Platz. 12.10.2019

Checkpoint Charlie
heute ein viel besuchter Ort

Daniela Pieper, Check Point Charlie. 29.09.2016

Wenn Du mehr über die Deutsche Teilung und den Mauerfall wissen möchtest, dann fahr doch mit bei unserer Sonderfahrt 30 Jahre Mauerfall.

Neben vielen interessanten Informationen erfährst Du auch Lustiges und Skurriles über Berlin und seine Bewohner.

Außerdem erlebst Du die schönsten Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt vom Wasser aus.

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Titelbild und Blogfoto: Daniela Pieper, Mauerstreifen am Potsdamer Platz, 12.10.2019